Episode der „Wahrheit“
(cs) Mit dem unerwartet starken Aufsteiger aus Kirchhain /Neustadt (Platz 3) hatte man im Hinspiel (31 : 28 für Linden) schon seine „liebe Mühe“, und mit um die 100 !!! mehr erzielten Toren, aber auch mit um die 100 mehr kassierten Toren gegenüber der HSG Linden, war klar, was den Tabellenführer erwarten wird, und wie man gegen Kirchhain bestehen kann.
Gegen Teams aus dem Mittelfeld der Tabelle hatte man zuletzt kaum geglänzt, war gegen Hüttenberg sogar gestrauchelt, und so durfte man ein spannendes Spiel auf Augenhöhe erwarten, … Ausgang offen und richtungsweisend.
Denn mit Kirchhain und anschließend Marburg steht nun die Episode der „Wahrheit“ an, will man am Aufstiegsziel festhalten. Immerhin konnte man „aus dem Vollen schöpfen“ und hatte einige Spielerinnen aus der starken A-Jugend mit im Gepäck, die für eine „Torflut“ sorgen sollten, denn mit weniger als 30 Toren würde man heute nicht gewinnen.
Und Kirchhain legte agil los, hatte eine kurze Lunte, und schoss aus allen Rohren. Gehörten die ersten 5 Minuten noch dem Heimteam, wendete sich das Blatt schnell (3 : 6 / 10. Min.), und das Team aus Kirchhain war das Team der ersten halben Stunde (16 : 17 / Halbzeit). Doch wird man in Linden in Anbetracht eines solchen Zwischenstandes nicht mehr nervös, weiß man um die Stärke des eigenen Teams in der Crunchtime.
Bis zur 41. Minute stand das Spiel spitz auf Knopf (22 : 22), ehe die Kräfte bei Kirchhain schwanden, und Linden dies konsequent und beherzt ausnutze, den Vorsprung Tor um Tor (25 : 23 /44. – 28 : 24 /48. – 31 : 25 /56. – 34 : 26 /60.) ausbaute. Dafür verantwortlich insbesondere eine in Halbzeit 2 aggressivere Gesine Dose und eine hemdsärmlige Lena Lepere, die mit 2 Toren zum zwischenzeitlichen 24 : 22 den Startschuss für die Torendrally gab.
Eine 1. Wahrheit: Je stärker der Gegner, desto stärker macht man das Team-Linden !
Eine 2. Wahrheit: Marburg als ärgster Verfolger ließ Federn in Wettenberg !
Eine 3. Wahrheit: Dirk Ortmann kann`s nicht lassen und gibt sein „Ja-Wort“ für die neue Saison !
Eine 4. Wahrheit: Im Team wird es kaum Veränderungen geben !
Eine 5. Wahrheit: Ohne unsere engagierten A-Jugendspielerinnen wäre der „Status Quo“ irreal !
Eine solch engagierte A-Jugendspielerin lief mir während des Spiels mit Anni Groschopp - 3 - vor die Linse.
Ihr wurde das Handballspielen schon wortwörtlich in die Wiege gelegt. Denn als Tochter von Anja Groschopp, geb. Unger, legendäre Linksaußen zu Glanzzeiten des damaligen TV Lützellinden, tritt Anni in die zwar noch etwas großen Fußstapfen Ihrer Mutter, wächst aber positionsgleich verdammt schnell hinein. Das schnelle Umschalten hat die drahtige Spielerin im Blut und Ihre Technik und Ihr Spielverständnis werden weiter an Brillianz gewinnen, Dabei strahlt Sie stets Konzentration, Gelassenheit und eine große Portion Abgebrühtheit aus.
Schon für diese Jugend müsste die 6. Wahrheit – der Aufstieg - zur Gewissheit werden. Es bleibt spannend ….